Все документы темы | ||
|
Польская делегация на братской могиле своих земляков (нем.)Amtliches Material zum Massenmord von Katyn. Im Auftrage des Auswartiges Amtes auf Grund urkundlichen Beweismaterial zusammen-gestellt, bearbeitet und herausgegeben von der Deutschen Iniormationstelle Eine polnische Delegation am Massengrab ihrer Landsleute Smolensk, den 13. April. — Eine polnische Delegation besichtigt die bisher freigelegten Massengräber ihrer ermordeten Landsleute. Die Delegation besteht aus Mitgliedern des polnischen Hilfskomitees, Aerzten aus Warschau, aus einem Vertreter des Oberbürgermeisters dieser Stadt und polnischen Journalisten aus Warschau und Krakau. Schweigend geht die Delegation durch den Jungwald, der wohl in seiner ganzen Ausdehnung ein einziges, entsetzliches Massengrab ist. Da liegen Ausrüstungsgegenstände, wie sie eben beim Graben zum Vorschein gekommen sind: «Das sind polnische Feldflaschen» . . . nickt ein polnischer Arzt und geht weiter. Die Leiche eines Brigadegenerals ist hier zutage getreten, deutlich sieht man die dunkelblauen Streifen an der Reithose, deutlich auch die Ordensbänder an der Jacke. Alle diese Toten hier haben noch ihre Papiere in den Taschen, und als der Name eines anderen Generals genannt wird, des Brigadegenerals Smorawinski, da sind einige unter der Delegation, die ihn kannten und die bislang nicht wußten, daß er hier durch einen Genickschuß eines GPU.-Hinrichtungskommandos ums Leben gekommen ist. Die Gerichtsmediziner legen mit klaren und knappen Worten dar, daß der Zustand der Leichen, daß die eindeutigen Befunde an den vielen Toten gar keinen Zweifel über den Zeitpunkt des grausigen Mordes lassen. Und diese Befunde stimmen ja mit allem überein, was sonst über diesen Massenmord bekannt wurde: Da finden sich in den Taschen der Toten noch die Kalender und Tagebücher, die alle bis zum März und April des Jahres 1940 reichen. Da stehen die Dorfbewohner von Gnesdowa, die Eisenbahnangestellten und die Kolschosarbeiter, die damals, vor drei Jahren, die endlose Folge der Kraftwagen mit den polnischen kriegsgefangenen Offizieren gesehen haben, die in den Wald von Katyn fuhren. Das alles sieht die Delegation. Sie geht von Grube zu Grube, sie sieht die unzähligen Leichen ihrer Landsleute, sie spricht mit den Dorfbewohnern und läßt sich von ihnen berichten, wie die Transporte mit den polnischen Offizieren, die vielleicht meinten, in neue Gefangenenlager, in ein Arbeitslager zu kommen, in den Todeswald von Katyn fuhren. Heiligenamulette und Erkennungsmarken, Legitimationen und Lichtbilder, Soldbücher und Notizhefte wurden bei den Leichen gefunden. Hohe Orden und Ehrenzeichen sind da, Bilder der Angehörigen, Visitenkarten und dienstliche Papiere mit Unterschriften hoher polnischer Offiziere. Die Toten tragen alle noch Koppel und Riemenzeug — zum Teil aber sind sie an den Händen gefesselt, zum Teil auch haben sie den Rock über den Kopf gestülpt. Die Bolschewisten, die in den 25 Jahren ihres Blutregiments selbst die gesamte Oberschicht des russischen Volkes systematisch und bewußt vernichtet haben, sie scheuten keinen Augenblick davor zurück, mit dem in ihre Hände gefallenen Teil des polnischen Offizierskorps genau so zu verfahren. Sie hatten auch wohl keinen Augenblick damit gerechnet, daß dieses entsetzliche Blutbad je entdeckt werden würde. Und wir wissen, daß sie heute alles dransetzen würden, es zu verbergen, es umzufälschen oder abzuleugnen. Doch allzu deutlich, allzu nüchtern ist die Sprache der Dinge. Viele Polen werden nun — auch an Hand der Namen, soweit sie aus den Papieren festgestellt werden können — Gewißheit über das Schicksal ihrer Angehörigen erhalten, die damals von den Bolschewisten verschleppt worden waren. Noch ist erst ein Teil der Opfer identifiziert, aber immer wieder stoßen die Angehörigen der Delegation auf vertraute Namen — so mancher persönliche Bekannte ist dabei, viele Aerzte auch, Stabsoffiziere, die man in Warschau gut kannte und an deren Namen man sich erinnert.Теги: Катынь, 5. Немецкое расследование, Государственные документы |